Das ehemalige Zucht- und Arbeitshaus befindet sich auf dem ehemaligen Gelände des Elisabethenspitals und ist mit einem hohen Keller- und Erdgeschoss sowie einem niedrigen Obergeschoss errichtet worden. Der Haupttrakt liegt an der Regnitz und weist ein Mansarddach auf, der Seitenflügel an der Elisabethenstraße ist mit einem Satteldach gedeckt. Die verputzten Außenfronten setzen mit einem flachen Sockel an, ein kräftiges und profiliertes Traufgesims schließt die Fronten nach oben hin ab. Alle Fenster sitzen über profilierten Sohlbankgesimsen und sind bis auf die geblendeten vergittert. Der Komplex lässt wie auch viele anderen Bauten die nüchternen, aber geschmeidigen Formen Johann Jakob Michael Küchels erkennen.
Das Bamberger Zucht- und Arbeitshaus ist eines der wenigen erhaltenen baulichen Zeugnisse der Wendung, die die Frühaufklärung für die Verbrechensvorbeugung und den Strafvollzug mit sich brachte, wenn auch im Keller noch eine „Tortura“ vorgesehen war. Es vereinte entgegen den Vorstellungen der Aufklärung ein „Zuchthaus“, das dem humanen Strafvollzug dienen sollte und ein „Arbeitshaus“, das durch eine Art Zwangsbeschäftigung sozial gefährdeter Personen zur Vergehens- und Verbrechensvorbeuge dienen sollte, unter einem Dach. Eine Trennung erfolgte im Inneren dennoch durch eine Schiedmauer, die vom Keller bis unter die Dachhaut hochgeführt ist und eine Mauer im Hof.