Glossar
Eine Dekorform, die sich an der Akanthuspflanze orientiert und ihre Anwendung in der Bauplastik findet, insbesondere beim korinthischen Kapitell (siehe Säulenordnung).
Eine bildhafte Personifikation, deren Attribut die Allegorie erkennbar macht.
Schmuckform von zwei diagonalen sich kreuzenden Balken in der Brüstungszone eines Fachwerkhauses.
Ist ein in der Regel halbkreisförmiger, meistens mit einem Gewölbe versehener Raum, der in der christlichen Kirche am Ende des Chores oder eines Schiffes angefügt ist. Eine kleine Apsis wird als "Apsidiole" bezeichnet und ist häufig an Querschiff- oder Seitenkapellen angefügt.
lat. arcus = Bogen, bezeichnet in der Architektur eine Bogenreihe.
Ein Attribut, als Symbol oder Sinnbild ist in der bildenden Kunst die charakteristische Beigabe einer Figur.
Ein Flächenornament aus verschlungenen Bändern meist, mit begleitenden Ranken- und Blattornamenten.
(franz.: "schönes Stockwerk") auch Piano nobile (ital.: "vornehmes Stockwerk") genannt. Damit wird das Hauptgeschoss eines Gebäudes (meist das erste Stockwerk) bezeichnet, das oft an der Fassade durch besondere Gestaltung oder durch höhere Fenster ablesbar ist.
Eine lateinische Inschrift, aus der sich ein Baujahr oder ein Datum ergeben. Dabei sind Buchstaben hervorgehoben, die aufaddiert als römische Ziffern gelesen werden können.
Satteldach = zweiseitig geneigte Flächen
Walmdach = vierseitig geneigte Flächen
Krüppelwalmdach = zweiseitig geneigte und zweiseitig nur halb geneigte Flächen
Mansarddach = Flächen sind im unteren Bereich abgeknickt
Ein auf dem Dachfirst aufsitzender Dachaufbau bzw. ein Türmchen, das zur Aufnahme einer Glocke dient. Dachreiter wurden häufig von den Zisterziensern und Bettelorden sowie bei Kapellen anstelle eines aufwendigen Kirchtums verwendet, sind seit dem Spätmittelalter aber auch bei profanen Bauten gebräuchlich.
Die Dendrochronologie ist eine Datierungsmethode für Holz, bei der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Beschaffenheit und Breite einer Wachstumszeit zugeordnet werden können.
Ähnlich dem Schliff eines Diamanten wird die Vorderseite eines Werksteinquaders mit einem Ornament in Form einer aufgesetzten Pyramide versehen.
So wird ein Kielbogen (s. unten) genannt, der in einer kleinen Spitze zuläuft und dadurch dem Kamm eines Eselrückens ähnelt.
Gemalte Umrahmung von Fenster- und Portalgewänden.
Die Fase ist eine abgeschrägte Kante bzw. Ecke.
Damit wird ein mehrfach übereinander liegender und vorspringender Streifen bezeichnet, z. B. an Fenster- oder Türgewänden.
Schmuckelement unterhalb des Fensters. Die sogenannten „Bamberger Schürzen“ gelten als charakteristisch für das Stadtbild.
(franz. "Girlande") Dekoratives Ornament in Form einer Girlande aus Blumen, Blättern oder Früchten, die oft mit Bändern umwickelt ist.
Dachaufbau zum Einbau eines stehenden Fensters; je nach Form dessen Dächleins unterscheidet man zwischen Giebel-, Schlepp oder sog. Fledermausgauben.
Ein aus der Mauer reliefartig hervorspringendes waagrechtes Element zur Gliederung einer Wandfläche. Die Gesimsbildung beginnt am Boden mit der Sockelbildung, Gurtgesimse trennen die Geschosse und das Kranz- oder Traufgesims schließt nach oben ab.
Der Giebel ist dreieckige Fläche auf der Schmalseite eines Gebäudes im Bereich des Daches. Giebelständig und traufständig bezeichnet man die Orientierung eines Gebäudes.
(lat.: Tropfen) Ein tropfenartiges, hängendes Element an der Unterseite von bestimmten Baugliedern, das nach unten konisch oder zylindrisch geformt ist. Guttae waren an dorischen Tempeln an der Unterseite von "Regula" und "Mutulus" angebracht und fanden auch Verwendung bei späteren Architekturstilen.
Pilaster, der mit einem Oberkörper oder einem Kopf abschließt.
Der von Gebäuden eines Gehöfts umschlossenen Hofraum, bzw. der um den Hof liegende Raum mit dem bäuerlichen Anwesen oder der Hofstelle und allen Nebengebäuden.
Im engeren Sinn der Standort eines Gehöfts.
Ein Kapitell ist das Kopfstück einer Säule oder eines Pfeilers. Die Gestaltung richtet sich meist nach der klassischen Säulenordnung der Architekturtheorie (siehe Säulenordnung).
Massiver, heizbarer Steinbau einer Burg. Beim Bürgerhaus bezieht sich der Begriff auf den aus Stein errichteten Bauteil, der mit dem übrigen Gebäude meist in unmittelbarer Verbindung steht und dessen Zweck es war, wertvolle Habe vor Feuersbrünsten zu schützen.
Ein Bogen, dessen geschweifte Kanten mittig durch erst nach oben (konvex) und danach nach unten (konkav) spitz zulaufen. Dreht man den Bogen um 180 Grad, so erinnert die Form an den Kiel eines Schiffs.
Die Kolossalordnung (auch Große Ordnung) nennt man die vertikale Gliederung in der Architektur und bedeutet, dass eine Säulen-, Pfeiler- oder Pilasterordnung zwei oder mehr Geschosse übergreift. Aufgrund ihrer monumentalen Wirkung war sie vor allem im Barock beliebt.
Als Laterne bezeichnet man in der Architektur einen turmartigen Aufsatz, der offen oder mit Fenstern durchbrochen ist.
Plastische senkrechte Wandvorlage ohne Kapitell und Basis (im Gegensatz zum Pilaster). Das Formelement dient zur optischen Gliederung einer Wandfläche.
Als Ohren oder Ohrung bezeichnet man die vorspringenden Ecken von Rahmen bei Fenstern und Türen.
(ital.: "vornehmes Stockwerk") auch Bel Étage (franz.: "schönes Stockwerk") genannt. Damit wird das Hauptgeschoss eines Gebäudes (meist das erste Stockwerk) bezeichnet, das oft an der Fassade durch besondere Gestaltung oder durch höhere Fenster ablesbar ist.
Plastische senkrechte Wandvorlage mit Kapitell und Basis (im Gegensatz zur Lisene). Das Formelement dient zur optischen Gliederung einer Wandfläche.
Charakteristikum der Fassadengestaltung, das Dekor besteht aus plattenartigen Erhöhungen oder Putzflächen.
Ein gerundeter Stein zum Schutz vor Beschädigung durch Kutschenräder, meist an Toreinfahrten.
Ein in voller Höhe aus der Bauflucht hervorspringender Gebäudeteil, der meist von einem Giebel bekrönt ist.
Muschelförmiges Ornament im Rokoko.
Sichtmauerwerk eines Gebäudes, bei dem die einzelnen Steinlagen durch starke Fugen getrennt sind.
In der Architektur ein Element zur Verzierung von Fenstern, Laubengängen oder Dachkanten, das aus Stuck, Blech oder Holz bestehen kann.
Schlussstein oder Scheitelstein ist ein markanter Keilstein am höchsten Punkt (Scheitel) eines Bogens oder als Zierelement an Fensterrahmen.
(auch "Venezianisches Fenster" oder "Palladio-Motiv") Architekturmotiv mit einer dreiteiligen Säulenstellung, deren mittlere Öffnung breiter ist als die seitlichen und von einem halbrunden Bogen überfangen wird, während die beiden Seiten mit einem geraden, tiefer gelegenen Gebälkstück abschließen.
(lat.: spolia, Beute) Werkstück, wie z. B. ein Säulen- oder Kapitellrest aus einem älteren Bauwerk, das an einem neuen Bauwerk wiedervernwendet wird.
Ein nach oben offener Giebel.
Abwechslung der Säulenordnung von Stockwerk zu Stockwerk.
Als Supraporte wird ein über der Türe oder über einem Portal angebrachtes Reliefs oder eine Malerei bezeichnet. Supraporten finden in vielen Baustilen Verwendung. Sie können neben Wappen oder Kartuschen auch andere Motive enthalten.
Ist das elementare Gliederungssytem der antiken und neuzeitlichen Architektur. Es werden fünf klassische Säulenordnungen unterschieden; die Toskanische-, die Dorische-, die Ionische-, die Korinthische und die Komposite Ordnung. Sie setzen sich alle aus den gleichen Bauteilen Postament, Säule und Gebälk zusammen, die sich in ihrer Ausführung unterscheiden.
Als Dachtraufe, kurz Traufe, wird die Tropfkante am Dach eines Gebäudes bezeichnet. Traufständig und giebelständig bezeichnen die Orientierung eines Gebäudes.
(griech.: Dreischlitz) Platte am Fries, mit 3 durch Stege voneinander abgesetzten, senkrechten Rinnen bzw. Einkerbungen. Dieses Element wurde bereits bei der dorischen Tempelarchitektur verwendet und in späteren Architekturstilen wieder aufgenommen.
Ornament, welches besonders in der Romanik und Gotik verwendet wird und meistens aus vier Kreisbögen mit gleichen Radien besteht, die einem Kreis einbeschrieben sind. Vierpässe werden überwiegend im Maßwerk bei der Gestaltung von Fenstern oder als Blendmaßwerk bei der Verzierung von Wandflächen genutzt.
Schneckenförmiges Element, wie z.B. an Kapitellen der ionischen Ordnung.
Ein von der Wand aus hochgeführter, kleiner Giebelaufsatz, dessen First quer (zwerch) zum Dachfirst des Hauptdaches verläuft. Ist der Dachaufbau geschosshoch, so spricht man von einem "Zwerchhaus".