Denkmal weiter BambergDenkmal weiter Bamberg
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Mühlwörth 18, 18a, 19a, 21 – 96047 Bamberg – Inselstadt – Stadtdenkmal

Volksgartenanlage, sog. Bamberger Hain

Bürgerpark

Der Bamberger Hain gehört zu den frühen öffentlichen Parks in Deutschland. Er wurde ab 1803 aus einer ehemaligen Auelandschaft, dem „Mühlwörth“, entwickelt und stand von Anbeginn an der Bevölkerung zur Verfügung. Das von den beiden Regnitzarmen umflossene Areal am südlichen Rand der Stadt wies damals einen Bestand an schönen Einzelbäumen und zusammenhängenden Waldflächen auf. Der Bamberger Hain setzt sich aus zwei Teilen zusammen, dem "Unteren" und dem "Oberen Mühlwörth", die eine unterschiedliche Entstehungszeit und -geschichte aufweisen. Der mit staatlichen Mitteln finanzierte Ausbau des "Unteren Mühlwörths" - 1816 in "Theresienhain" umbenannt - begann 1803 auf Veranlassung des Kurfürsten Maximilian I. Joseph (ab 1806 Bayer. König) unter der Aufsicht von Stephan Freiherr von Stengel. Ab 1804 erfolgte die Ausstattung mit Kleinarchitekturen, sog. „Staffagen", im Stil Englischer Landschaftsgärten. 1870 ging der Theresienhain durch Schenkung König Ludwigs II. an die Stadt Bamberg über; ihm zu Ehren wurde dort 1910 das König-Ludwig II.-Denkmal errichtet. Der "Obere Mühlwörth" - 1828 in "Luisenhain" umbenannt - befand sich zunächst noch im Besitz mehrerer Eigentümer und ging zwischen 1825 und 1833 sukzessive an die Stadt über. Die Maßnahmen wurden größtenteils durch Spenden aus der Bevölkerung finanziert.

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Die städtebauliche Erschließung des Hains erfolgte 1803 durch eine heute noch bestehende Lindenallee auf dem Damm zwischen dem linken Regnitzarm und dem Hollergraben. Im Theresienhain steht seit 1804 auf einem Hügel unterhalb der Hainbrücke der wohl aus dem Schlosspark Seehof stammende 8-säulige „Monopteros“ mit toskanischer Ordnung, Zeltdach und teils erhaltenen Balustraden (Foto 1). In der Nähe des Bootshauses (erbaut um 1914) steht seit 1910 das Denkmal für König-Ludwig-II. (Foto 2). Zuvor befand sich hier ein aus dem Garten von Schloss Geyerswörth translozierter Ruhetempels mit halbrundem Grundriss, gerader Front, vier dorischen Säulen und Dreiecksgiebel (Foto 3). Dieser Tempel bekam seinen neuen Standort südlich der Schillerwiese. Ihren Namen hat diese große Wiesenfläche durch eine anlässlich des 100. Geburtstags von Friedrich Schiller gepflanzte Eiche im Jahr 1859; die heutige Eiche stammt aus dem Jahr 1959. Der Luisenhain zeichnete sich durch die Abwechslung von dichter und lockerer Bepflanzung, sich öffnenden und schließenden Räumen und den visuellen Bezug zum Wasser aus. Diese Grundstrukturen, zu denen das Wegesystem, die Schillerwiese, der Weiher sowie der Botanische Garten und die Hainspitze gehören, sind trotz zunehmender Bewaldung noch immer gut ablesbar. Weitere Denkmäler im Luisenhain: der Musikpavillon an der Festwiese (mit Spolien eines Badehauses errichtet, das 1815 von Ferdinand von Hohenhausen entworfen wurde und das 1914 dem Bootshauses weichen musste), der Gedächtnisstein für den Hofrat Josef Valentin Herd (1912), das Denkmal für die Gefallenen des 5. Infanterie-Regiments (1922), der Christophorus an der Hainspitze von Hans Leitherer (1926), das Mahnmal für Heimatvertriebene (1965) und der E.T.A.-Hoffmann-Stein (1968). Das heutige Hainbad, entstanden aus einer früheren Flussbadestelle, wurde 1935 eröffnet.