Der ehem. Kollegiumschulbau ist ein freistehendes, zweigeschossiges Gebäude mit teilweise erneuertem, unverputztem Sandsteinquadermauerwerk und Walmdach, das von der ehem. Akademie und dem Burgershof umgeben wird. An der Straßenfront erfolgt die Fassadenteilung durch Karnies und Platte über dem Gebäudesockel und einem Gurtband über dem Erdgeschoss. Nachdem ein Beschluss von 1819 den Abbruch reicher Bauzierde vorsah, besteht künstlerischer Schmuck nur noch am rundbogigen Portal an der Straße, das in der Mittelachse mit toskanisierenden Freisäulen und flankierenden Pilastern gestaltet ist, die ein Gebälk mit Aufsatz tragen (Foto 2).

Veranlasst wurde der Bau des Bamberger Kollegiumschulbaus durch die auf dem Konzil von Trient (1545-63) gefassten Beschlüsse, die 1571 auch vom Bamberger Domkapitel anerkannt wurden. Die Anerkennung musste die Errichtung eines Klerikalseminars und damit auch die Eröffnung eines Kollegiums nach sich ziehen, doch der Bau musste lange auf sich warten lassen. Erst 1577 wurde der Steinmetzmeister Erasmus Braun nach Ingolstadt und später auch Mainz gesandt, um dort Schulgebäude zu inspizieren. Eröffnet wurde ein Gymnasium aber erst gut zehn Jahre später im Jahr 1586 - jedoch stand immer noch kein Gebäude zur Verfügung. Die Errichtung eines Gymnasiums wurde dann zwar in Aussicht genommen, kam jedoch erst 1611 durch die Übernahme des Seminars durch die Jesuiten in Gang und ist dem Fürstbischof Adam Friedrich von Seimsheim zu verdanken.